Malereistudium, die KünstlerInnen & die Diplomausstellung

 

Chr_L_Attersee-Foto

KünstlerInnen  sind, zur Gruppe geordnet, mit ihrer Malerei
immer am Weg zu einem Erntedankfest.

Ihr meist äußerst einsames Suchen richtet sich nach Wachheit und Erkenntnis ihres täglichen Zustandes: ein kriegerischer Seilakt in gebrochenem Glas oder Blumenzucht in Honig und Butter, zuletzt zumindest der Wunsch und Versuch, die bizarren Wunder der selbstgefundenen Wege, auch Knospen der Eigenständigkeit zu entlocken und diese als Grundlagen zu unterbewussten Mustern neuer Weltstücke zu nutzen.

Malerei lässt sich reduzieren auf Farbe, Blei, Leinwand und Papier. Dadurch hat sie eine eigene Innerlichkeit und auch ein anderes Dahinter. Gute Malerei birgt immer ein Geheimnis in sich, das sich im Unvollendeten manifestiert.

C. L. ATTERSEE

 

Von der Jagd nach …

Obwohl ein Bild niemals vollendet sein kann, schafft es trotzdem oft den Schritt, ein großes Kunstwerk zu sein und verpflichtet den ernsten Betrachter, das Werk als lebenserweiterndes „Schriftstück“ zu verstehen, an dem dieser selbst weiterarbeiten kann.
Freilich gibt es neben der Poetik, Ernsthaftigkeit und auch Heiterkeit in den Schatten der Kunst auch die Welt der Ironie.
Für mich ist bildende Kunst etwas Todernstes, das in einer Gesellschaft, die meist Sehnsucht nach Unterhaltung hat, geschützt werden muss. Pflicht der Künstler ist es, den Platz der Kunst zu sichern – nur so kann sie in Kombination mit dem Anspruch an eigene Innerlichkeit, Jagd nach persönlicher Freiheit und Verständnis für ihre Einzigartigkeit auch in unserer jetzigen Welt bestehen.
Die Werke der 8 KünstlerInnen dieser Ausstellung zeigen eine enorme Vielfalt und auch den Mut zum Eingriff in die Grundregeln der Schöpfung. „Gemaltes Brot“ ist ein wunderbarer Ausstellungstitel, der Himmel, Wasser und Erde in neuen Bildfindungen vereint.

C. L. Attersee